Startseite AuslandEuropa Warum Frauen die Welt regieren sollten – und warum sie es nicht tun

Warum Frauen die Welt regieren sollten – und warum sie es nicht tun

Sandrine Dixson-Declève am Forum Alpbach 2023
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Die Diskussion darüber, warum Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert sind und mit verschiedenen Formen von Diskriminierung und Hindernissen beim Zugang zu hochrangigen Positionen kämpfen müssen, ist von grosser Bedeutung. An dieser Debatte nahmen einige herausragende Persönlichkeiten teil, darunter Katja Gentinetta, Kaidi Ruusalepp, Jana Degrott, Sandrine Dixson-Declève, Margot Wallström und Yana Barinova. Die Diskussion beleuchtete verschiedene Aspekte dieses wichtigen Themas.

Katja Gentinetta betonte die Bedeutung von Frauen in der Politik und Aussenpolitik. Sie wies darauf hin, dass Frauen in vielen Ländern immer noch mit Einschränkungen konfrontiert sind, wie dem Mangel an Eigentumsrechten, der Unfähigkeit, ein Bankkonto zu eröffnen, oder der Zwangsverheiratung im jungen Alter. Sie argumentierte, dass dies die Welt zu einem weniger gerechten Ort macht und dass Frauen als Friedensstifterinnen eine entscheidende Rolle spielen können. Friedensabkommen mit Frauenunterschriften haben nachweislich eine längere und stabilere Wirkung. Daher führte sie während ihrer Zeit als politische Entscheidungsträgerin eine feministische Aussenpolitik ein.

Sandrine Dixson-Declève unterstrich die Notwendigkeit, nicht nur Frauen, sondern diverse Menschen in Führungspositionen zu bringen. Sie argumentierte, dass wir in einer Zeit sind, in der es darum geht, die Welt zu retten und komplexe Probleme zu lösen. Sie betonte, dass die patriarchale Dominanz die Welt in Konflikte, Klimaprobleme, Ungerechtigkeit und Armut geführt hat. Frauen sollten die Welt mitentscheiden, da sie komplexe und mitfühlende Denker sind, die bereit sind, kollektiv zu handeln.

Jana Degrott teilte ihre persönlichen Erfahrungen und betonte die Notwendigkeit, die Vielfalt der Stimmen in der Politik zu fördern. Sie ist Gemeinderätin in ihrer Heimatstadt Steinsel und eine der jüngsten gewählten Volksvertreterinnen Luxemburgs. Sie gründete die Organisation «We Belong Europe», um die Stimmen von Frauen verschiedener Hintergründe zu stärken und jüngeren Generationen zu zeigen, dass Veränderung möglich ist. Dabei spielen Leadership-Programmen und Mentoring eine grosse Rolle, um Frauen die Fähigkeiten und das Selbstvertrauen zu vermitteln, die sie benötigen.

Jana Degrott am Europäischen Forum Alpbach 2023

Degrott betonte die Bedeutung, Türen zu öffnen und die nächste Generation von Frauen und jungen Menschen dazu zu ermutigen, in die Politik einzusteigen. Sie ist jedoch noch nicht zufrieden damit, wie viele Menschen ihrem Weg gefolgt sind. Viele unterstützen und ermutigen von aussen, aber es ist wichtig, junge Menschen zu ermutigen, aktiv in die Politik einzutreten und sich für öffentliche Ämter zu interessieren. Dies, so betonte sie, sei der Schlüssel zum Erfolg und zur Veränderung in der Gesellschaft. Es geht darum, sicherzustellen, dass immer mehr Stimmen in politischen Entscheidungsprozessen vertreten sind.

«Many woman are inspired by what I did, but they don’t follow my path, they don’t go into politics.»

Jana Dergot

Die Diskussionsteilnehmerinnen unterstrichen die Notwendigkeit von emotionaler Intelligenz in Führungspositionen und betonte, dass Frauen häufig über diese wichtige Fähigkeit verfügen. Sie argumentierte, dass Frauen in der Lage sein sollten, die Art und Weise, wie Kapital investiert wird, zu beeinflussen, da sie nachweislich höhere Renditen für Aktionäre erzielen. Darüber hinaus betonte sie, dass weibliche CEOs die vielfältigsten Teams haben.

Schliesslich wurde auf die Verschlechterung der Frauenrechte in einigen Teilen der Welt hingewiesen, insbesondere in Bezug auf Abtreibungsgesetze und den Zugang zur sexuellen Bildung. Die Diskussion zeigte, dass es noch viel zu tun gibt, um die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern, aber dass ehrliche Gespräche und das Teilen von Erfahrungen wichtige Schritte in die richtige Richtung sind. Frauen sollten ermutigt werden, in Führungspositionen zu streben, und es ist entscheidend, die Türen für diejenigen zu öffnen, die nachkommen möchten.

Insgesamt verdeutlichte die Diskussion die dringende Notwendigkeit, Frauen in Führungspositionen zu fördern und die Hindernisse und Vorurteile zu überwinden, die ihrem Aufstieg im Weg stehen. Frauen sollten die Möglichkeit haben, die Welt mitzugestalten und einen positiven Beitrag zur Lösung der drängendsten Probleme unserer Zeit zu leisten.

Dornröschen

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