Petra Miescher, seit 1. Mai Bürgermeisterin von Vaduz, reflektiert im Interview mit dem Landesspiegel über ihre ersten 100 Tage im Amt. Die neue Bürgermeisterin betont die nahtlose Übernahme der Verantwortung, die reibungslose Zusammenarbeit mit der Verwaltung und die Bedeutung von wertschätzender Kommunikation für den erfolgreichen Einstieg.
Die Übernahme der Amtsgeschäfte erwies sich für Miescher als sehr professionell, dank eines fachkundigen Verwaltungsteams und einer guten Kommunikation. «Abrupt von einem Tag auf den anderen ist man in der Position und muss sofort die Verantwortung übernehmen«, betonte Miescher. Die bisherige Tätigkeit als Gemeinderätin kamen ihr dabei zugute. Ebenso die Tatsache, dass sie als Vaduzerin schon sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung kannte.
In Bezug auf ihre bisherigen Erfolge und Einflussprojekte sprach Miescher über ihre vorausgegangene Tätigkeit im Gemeinderat, die ihr bereits Einblicke in die Verwaltung ermöglichte. «Wichtig ist, dass man sich nicht zurückzieht. Es kommen täglich E-Mails und Anrufe aus der Bevölkerung, und es ist wichtig zuzuhören und die Anliegen zu diskutieren», erklärte sie, betonend, wie bedeutend konstruktives Feedback für eine erfolgreiche Amtsführung ist.
Beim Gemeindeschutz auf gutem Weg
Angesichts der aktuellen Hochwasser- und Murenereignisse in den Nachbarländern äusserte sich Miescher zur Rolle des neuen Gemeindeschutzes. Sie betonte die Fortschritte, die bereits erzielt wurden, durch die landesweite Einführung des Gemeindeschutzes und die enge Zusammenarbeit mit allen Rettungsorganisationen. Sie unterstrich, dass Liechtenstein mit der Neuorganisation auf gutem Weg ist, aber sie dennoch Potenzial für weitere Verbesserungen sieht. «Der Gemeindeschutz bietet dazu eine optimale Grundlage«.
Den Menschen zuhören und sie mit einbinden
In Bezug auf die Transparenz im Gemeinderat sprechen wir über den abgelehnten Antrag, das Abstimmungsverhalten der Gemeinderäte zu veröffentlichen. Für Miescher gibt es weitere Möglichkeiten zur Förderung von Transparenz. «Es ist wichtig, auf die Anliegen der Menschen zu hören, ihre Anliegen ernst zu nehmen und sie bei neuen Projekten von Anfang an mit einzubeziehen.»
Wichtige Projekte für die Zukunft
Der neue Finanzausgleich hat Auswirkung auf Vaduz. Im Sinne der Solidarität sieht die Bürgermeisterin den horizontalen Finanzausgleich als geforderten Beitrag an die finanzschwächeren Gemeinden. Dies wird bei den weiteren Budgetplanungen berücksichtigt werden.
Angesprochen auf den geplanten Neubau des Landesspitals verweist Miescher auf die Verantwortung des Gesundheitsministeriums. Vaduz sei als Standortgemeinde bereit, einen Beitrag zur Realisierung des Landesspitalneubaus zu leisten – auch finanziell. Die Verantwortung liege jedoch beim Land.
Wichtige Projekte für die Legislatur sind für Miescher die Zentrumsgestaltung mit der zukünftigen Nutzung des Areals Parkhaus Marktplatz, die konsequente Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie und die Schaffung einer witterungsunabhängigen Nutzungsmöglichkeit für den Rathausplatz. «Bei uns muss man immer mit schlechtem Wetter rechnen«. Dies soll den Veranstaltern mehr Planungssicherheit geben.
Petra Mieschers erste 100 Tage als Bürgermeisterin von Vaduz zeigen eine engagierte Führungspersönlichkeit, die auf transparente Kommunikation, Teamarbeit und Wertschätzung setzt, sowohl innerhalb der Verwaltung, als auch im Kontakt mit der Bevölkerung.