Im gut gefüllten Medienzentrum im Regierungsgebäude stellten heute Abend Regierungschef Daniel Risch, Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni, Regierungsrat Manuel Frick und Christian Frommelt vom Liechtenstein-Institut den lang erwarteten Bericht und Antrag sowie die Evaluationen zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie vor. Der Bericht ist ab sofort online verfügbar und gibt einen detaillierten Einblick in die Massnahmen, die Liechtenstein ergriffen hat, um die Auswirkungen der Krise einzudämmen.
Obwohl die Veröffentlichung des Berichts etwas spät erfolgte, betonte Regierungschef Daniel Risch, dass der Inhalt wichtiger sei als der Zeitpunkt. Im Vergleich zu anderen Ländern sei Liechtenstein sogar vergleichsweise früh mit der Veröffentlichung des Berichts. Risch unterstrich, dass die Regierung stets im besten Interesse der Bevölkerung gehandelt habe und dass Entscheidungen nie leicht gefallen seien. Rückblickend erkenne man natürlich, dass manche Entscheidungen mit dem heutigen Wissen anders getroffen worden wären. Dennoch sei es wichtig, auf Basis der Evaluationen gezielte Optimierungen für die Zukunft anzugehen.
Wirtschaftsministerin Sabine Monauni konzentrierte sich in ihren Ausführungen auf die wirtschaftlichen Hilfsmassnahmen. Sie hob positiv hervor, dass die Unterstützungsgelder gezielt und vor allem schnell ausgezahlt wurden. Besonders erwähnenswert seien die Kurzarbeitsmöglichkeiten gewesen, die 700 Unternehmen mit über 8’000 Mitarbeitern geholfen hätten. Monauni betonte, dass es keine grösseren Überförderungen oder Missbräuche gegeben habe. Einzelfälle könne man nie ausschliessen, aber es gab sicher keine derartige Überförderung wie in manchen anderen Ländern.
Der Finanzplatz Liechtenstein habe zur Stabilität beigetragen, ebenso wie die Diversifikation der Liechtensteiner Wirtschaft. Die Ausgaben für Wirtschaftshilfen beliefen sich auf 1,8 Prozent des BIP. Im Vergleich dazu investierte Österreich 6,8 Prozent und Deutschland 3,4 Prozent. Ein Anstieg von Insolvenzen sei in Liechtenstein nicht zu verzeichnen gewesen.
Regierungsrat Manuel Frick erläuterte, dass die Evaluationen aufzeigen, in welchen Bereichen Liechtenstein Verbesserungspotenzial für eine bessere Vorbereitung auf zukünftige Krisen, insbesondere im Gesundheitsbereich, habe. Er bedankte sich abschliessend bei allen, die in irgendeiner Weise zur Bewältigung der Pandemie beigetragen haben.
Der Landtag wird voraussichtlich im September 2023 in seiner Sitzung den Bericht, den Antrag und die Evaluationen behandeln und Massnahmen für die Zukunft ableiten.
Mit der Veröffentlichung dieses umfassenden Berichts und der Evaluationen zeigt Liechtenstein seine Bereitschaft, aus den Erfahrungen der Covid-19-Pandemie zu lernen und sich auf zukünftige Herausforderungen besser vorzubereiten.