Rauch von kanadischen Waldbränden hat am Mittwoch die Ostküste und den Mittleren Westen der USA erreicht und die Hauptstädte beider Nationen in einen ungesunden Dunst gehüllt. Der Rauch beeinträchtigte die Luftqualität und führte dazu, dass Flüge auf den grossen Flughäfen gestoppt wurden. Die Menschen griffen zu Pandemie-gerechten Gesichtsmasken, um sich vor den schädlichen Partikeln zu schützen.
In Kanada haben die Behörden um Unterstützung bei der Bekämpfung von mehr als 400 Bränden im ganzen Land gebeten, die bereits 20’000 Menschen vertrieben haben. Die Waldbrände breiteten sich aufgrund trockener Bedingungen früh aus und haben sich rasch ausgebreitet, wodurch die Ressourcen der Feuerwehr im ganzen Land erschöpft sind. Die Luftverschmutzung erreichte gefährliche Werte und erstreckte sich bis ins zentrale New York. Auch massive Zungen von ungesunder Luft wurden in Gebieten wie Virginia und Indiana beobachtet, was Millionen von Menschen betraf.
Einwohner in den betroffenen Gebieten berichten von einer starken Präsenz des Rauchs und der Schwierigkeit, frische Luft zu atmen. Einige beschrieben den Geruch in der Luft wie von einem Lagerfeuer. Die Sicht wurde durch den dichten Dunst beeinträchtigt, während Schiffe nur langsam durch die von Rauch bedeckten Gewässer fuhren.
Die Waldbrandsaison in Kanada wird als eine der schlimmsten in der Geschichte des Landes angesehen. Die Brände in Quebec haben sich intensiviert, wobei am Dienstag mehr als 100 Brände ausser Kontrolle gerieten. Die Provinz kämpft derzeit mit begrenzten Ressourcen, um etwa 40 Brände zu bekämpfen, da Verstärkungen aus anderen Provinzen bereits in Nova Scotia und anderen betroffenen Gebieten im Einsatz sind.
Internationale Hilfe ist bereits angekommen und weitere Unterstützung wird erwartet. Über 950 Feuerwehrleute und anderes Personal aus den USA, Australien, Neuseeland und Südafrika sind bereits vor Ort, um bei den Löscharbeiten zu helfen. Die Evakuierung von Gemeinden war in einigen Fällen unvermeidlich, da die Brände zu gefährlich wurden. Glücklicherweise sind bisher keine Häuser abgebrannt.
Am Mittwoch gab es in Ost-Quebec etwas Regen, was hoffentlich bei der Eindämmung der Brände helfen wird. Dennoch bleibt die Situation besorgniserregend, und die Behörden arbeiten weiterhin daran, die Waldbrände unter Kontrolle zu bringen und die betroffenen Gemeinden zu schützen.