Im Jahr 2022 wurden vom Amt für Hochbau und Raumplanung insgesamt 979 Baubewilligungen mit geplanten Baukosten von insgesamt CHF 493,0 Mio. erteilt. Mit dieser Zahl erreichte die Bewilligungszahl in der bis in das Jahr 1990 zurückreichenden Zeitreihe einen neuen Höchstwert. Im Vergleich dazu wurden im Vorjahr 660 Bauprojekte genehmigt, während es im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021 540 Projekte waren.
Die geplanten Baukosten von CHF 493,0 Mio. im Berichtsjahr lagen um 23% über dem Vorjahreswert von CHF 401,5 Mio. bzw. um 4% über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021 von CHF 474,7 Mio. Im Bereich des Wohnungsbaus wurden im Berichtsjahr 838 Bewilligungen mit geplanten Investitionen von CHF 295,9 Mio. erteilt.
Von den insgesamt 979 bewilligten Bauprojekten handelte es sich bei 820 um Veränderungsbauprojekte. Dies stellt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (505) und dem Durchschnitt der vorangegangenen fünf Jahre (2017-2021: 381) dar. Die hohe Zahl von Veränderungsbauprojekten ist für den Anstieg der Gesamtbewilligungen verantwortlich. Die Anzahl der bewilligten Neubauprojekte lag dagegen mit 159 nur leicht über dem Vorjahreswert (155) und entsprach genau dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021 (159).
Besonders im Bereich des Wohnungsbaus wurden im Vergleich zu den Vorjahren aussergewöhnlich viele Bewilligungen erteilt. Mit 838 bewilligten Projekten im Wohnbau wurden 61% mehr Projekte als im Vorjahr (521) und nahezu doppelt so viele wie im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021 (426) genehmigt. Im Bereich der Infrastruktur wurden 53 Bauprojekte bewilligt, was ebenfalls ein überdurchschnittlich hoher Wert ist. Im Vorjahr wurden 37 Infrastrukturprojekte genehmigt, während es im Fünfjahresdurchschnitt von 2017 bis 2021 34 waren.
In den Bereichen Industrie und Dienstleistungen sowie Land- und Forstwirtschaft war die Anzahl der erteilten Bewilligungen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Im Jahr 2022 wurden 76 bzw. 12 Bewilligungen erteilt, während es im Vorjahr 78 bzw. 24 waren. Die Anzahl lag jedoch innerhalb einer Bandbreite von +/-20% um den Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021 (66 bzw. 15).
Mit fast 1000 erteilten Baubewilligungen und einem Anstieg sowohl bei den Veränderungsbauprojekten als auch im Wohnbau zeigt sich eine positive Entwicklung im Baugewerbe. Diese Zahlen lassen auf ein zunehmendes Wachstum und eine gesteigerte Bautätigkeit schliessen. Die hohe Anzahl an Bewilligungen im Wohnbau deutet auf eine verstärkte Nachfrage nach Wohnraum hin, möglicherweise aufgrund einer wachsenden Bevölkerung oder einer gestiegenen Immobiliennachfrage.
Der Anstieg der geplanten Baukosten im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr und zum Durchschnitt der letzten Jahre spiegelt wahrscheinlich die allgemeine Kostensteigerung im Baugewerbe wider. Materialpreise und Arbeitskosten könnten zu dieser Entwicklung beigetragen haben.
Die Genehmigung von 53 Infrastrukturprojekten zeigt eine verstärkte Investition in die Entwicklung und Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur. Dies deutet darauf hin, dass die Behörden bemüht sind, den steigenden Bedarf an Verkehrsnetzen, kommunalen Einrichtungen und anderen wichtigen Infrastrukturelementen zu decken.