Zu ungewöhnlicher Zeit – um 13:00 Uhr in der Mittagspause des Landtags – lud Regierungschef Daniel Risch heute die Medienvertreter zu einer Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Webauftritts der Landesverwaltung.
Heute um 11:00 Uhr ist das neugestaltete Webportal llv.li live gegangen. Mit dem Relaunch wird den Benutzern ein einfacher und geräteunabhängiger Zugang zu Informationen und E-Government-Diensten ermöglicht.
Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen können nun auf eine zentrale und einheitliche Adresse zu den digitalen Angeboten der Landesverwaltung zurückgreifen. Die Seiten wurden überarbeitet und in entsprechenden Lebens- und Unternehmenssituationen integriert. Mit der Neugestaltung von llv.li erfolgt ein weiterer Schritt zur Erneuerung der Portallösungen der Landesverwaltung im Rahmen des Digitalisierungsprogramms.
«Ihr kond zu da Lüüt»
Regierungschef Daniel Risch über die Vorteile der Liechtensteinischen Landesverwaltung
Der Regierungschef hob die Unterschiede zu anderen Ländern hervor. «In Liechtenstein hat man immer einen direkten Ansprechpartner mit Telefonnummer und Email-Adresse, nicht nur eine info@-Adresse». Dennoch sei es wichtig, auf der Webseite schnell und einfach die notwendigen Informationen zu finden, die man für die verschiedenen Lebenslagen braucht.
Informationen, auf die man sich verlassen kann
Bei der Webseite einer Landesverwaltung ist es wichtig, dass sich die Bürger darauf verlassen können. Darum ist der Aufwand, auch bei der Schulung der Mitarbeiter, die für die Inhalte zuständig sind, etwas höher, als bei anderen Webseiten.
Was kostete die neue Webseite?
Die Kosten für die Webseite belaufen sich auf CHF 160’000.- und damit deutlich unter dem geplanten Budget von CHF 210’000.-. Dies sind jedoch nur die Kosten für externe Dienstleister, die Kosten der Landesbediensteten, die im Projekt involviert waren, sind hier noch nicht mit eingerechnet.
«Im Vergleich mit ähnlichen Webprojekten durchaus sehr günstig», finden die Verantwortlichen.
Barrierefreie Webseite für Blinde enorm wichtig
Man mag vielleicht denken, dass blinde Menschen leichter durch persönliche Vorsprache beim Amt an die Informationen kommen, die sie sichen. Doch in Wirklichkeit, sind die Hürden höher, als auf einer barrierefreien Webseite. Darum ist es entscheidend, dass die Webseite gewissen Standards entspricht, damit sie mit Screenreadern oder Braillezeilen richtig gelesen werden kann.
Die zahlreichen Content-Manager in den Amtsstellen, also die Mitarbeiter, die Inhalte auf der neuen Webseite veröffentlichen dürfen, wurden in diesen Richtlinien geschult. Alle Elemente wie Bilder, Überschriften und Links müssen richtig ausgezeichnet werden, damit die Lesegeräte das richtig verstehen.
Die neue Webseite der Liechtensteinischen Landesverwaltung soll in Kürze für ein barrierefreies Webdesign (Konformitätskriterien auf Stufe AA der Web Content Accessibility Guidelines WCAG 2.1) zertifiziert werden.
Nächste Schritte im eGovernement
In den nächsten Schritten wird das eGovernement-Serviceportal weiter ausgebaut. Vieles ist aktuell schon möglich, wie die Einreichung der Steuererklärung oder die Online-Buchung eines Hochzeitstermins. Andere Aspekte, wie die Einsicht in eingereichte Anträge und deren Status, werden in weiterer Folge umgesetzt werden.
