Rund eine Million Tonnen Kunststoff werden jährlich in der Schweiz verbraucht. Ein Viertel geht in dauerhafte Produkte, der Rest wird nach einmaligem Gebrauch zu Kunststoffabfällen. Von diesen Abfällen wird nur ein Bruchteil rezykliert, rund 80% landen in Kehrichtverbrennungsanlagen. Dort verursachen sie einen hohen CO2-Ausstoss, denn die Verbrennung von 1 kg Plastik verursacht einen CO2 Ausstoss von 3 kg.
Cyrill Hugi, CEO der enespa ag, ist überzeugt, dass es eine Lösung gibt: «Mit dem von uns entwickelten Thermolyse-Verfahren können wir Abfallplastik zu hochwertigem Produktöl verarbeiten. Dieses wiederum kann zur Herstellung von Kunststoffen genutzt werden.» Doch derzeit fehlt es an einem landesweiten Sammelsystem für Plastikabfälle, weshalb sich die Anlagen nicht wirtschaftlich betreiben lassen.
Ein Blick nach Deutschland zeigt aber, dass sich mit der richtigen Regelung viel erreichen lässt: Hier erhalten Haushalte kostenfreie Sammelsäcke für Plastik und -verpackungen und es gibt Standorte mit Plastic-to-Oil-Anlagen. «Damit können wir einen Schritt in Richtung Bewältigung unseres enormen Plastikproblems machen», sagt Hugi.
Umweltschonendes Plastikrecycling ist möglich – doch es braucht mehr als Technologien und Initiativen: Es braucht einheitliche Regelungen und Sensibilisierung der Bevölkerung, damit Plastikabfälle richtig gesammelt und rezykliert werden können.