Eine neue Studie der Universität Konstanz schlägt Alarm: Die hohe Zahl an Freizeitbooten auf dem Bodensee gefährdet laut den Forschern zunehmend das ökologische Gleichgewicht in Ufer- und Flachwasserzonen. Doch wie eindeutig sind die Ergebnisse – und ist ein Verbot oder eine Beschränkung der Boote tatsächlich die beste Lösung?
Die Natur leidet, das ist unstrittig. Vor allem die Wellen von Motorbooten und Passagierschiffen setzen laut der Studie Pflanzen und Tieren stark zu. Sedimente würden aufgewirbelt, und Lebensräume zerstört. Besonders problematisch seien Bootsliegeplätze, die inzwischen an vielen Stellen sensible Uferbereiche verdrängen. Die Studienautoren ziehen daraus klare Konsequenzen: kleinere Boote, grössere Abstände zum Ufer, strengere Tempolimits.
Naturschutz contra Freizeitnutzung
Die Ergebnisse treffen auf eine Region, die wirtschaftlich und gesellschaftlich stark vom Tourismus und Wassersport lebt. Bootsbesitzer, Segelschulen und Hafenbetreiber sehen sich nun mit möglichen Einschränkungen konfrontiert – Einschränkungen, die sie als unverhältnismässig empfinden.
Zudem stellt sich die Frage, ob Freizeitboote tatsächlich die Hauptverursacher der ökologischen Schäden sind. Umweltverbände verweisen auch auf die intensive Landwirtschaft, Einleitungen aus der Kanalisation sowie Klimaveränderungen, die den Bodensee belasten. Kritiker der Studie fordern daher eine breitere Betrachtung aller Einflussfaktoren.
 
			        