Startseite Interview Monauni bei UN-Generalversammlung: «Liechtenstein als glaubwürdiger Brückenbauer»

Monauni bei UN-Generalversammlung: «Liechtenstein als glaubwürdiger Brückenbauer»

Anlässlich der UN-Generalversammlung empfing uns Regierungschefin-Stellvertreterin Sabine Monauni in der Ständigen Vertretung Liechtensteins zum Interview. Sie sprach über die Bedeutung der Vereinten Nationen und Liechtensteins Rolle als kleiner Staat auf der Weltbühne.

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UNO als unverzichtbarer Ort des globalen Dialogs

Für Monauni spielt die UN-Generalversammlung eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Frieden und Sicherheit in der Welt herzustellen. «Es ist der Ort, an dem sich die Welt trifft«, betont die Aussenministerin. Gleichzeitig verschliesst sie nicht die Augen vor der Realität: «Wir wissen aber auch, dass die Realität eine andere ist.» Sie verwies darauf, dass die Vereinten Nationen trotz intensiver Bemühungen, bei viele Konflikten noch nicht weiter gekommen ist.

«Man kann auch argumentieren, dass die UNO den Job nicht gemacht hat.»

Sabine Monauni

Dennoch sieht Monauni keine Alternative zur multilateralen Zusammenarbeit. Die Generalversammlung bleibe der einzige Ort, wo die gesamte Weltgemeinschaft zusammenkomme, um nach Lösungen für den Weltfrieden zu suchen.

Liechtenstein als glaubwürdiger Brückenbauer

Als vollwertiges UNO-Mitglied verfügt Liechtenstein über dieselbe Stimme wie jedes andere Land und nutzt diese aktiv. Seit dem Beitritt habe sich das Land als sehr engagiertes Mitglied erwiesen, so Monauni. Besonders wichtig sei dabei die Rolle als Brückenbauer zwischen verschiedenen Positionen.

«Wir versuchen, Brücken zu bauen.»

Sabine Monauni

Internationaler Austausch als Schlüssel für kleine Staaten

Für einen Kleinstaat wie Liechtenstein, der seine Souveränität verteidigen und sicherstellen möchte, ist internationaler Austausch von existenzieller Bedeutung. Dazu sei ein internationaler Austausch für einen Kleinstaat, der seine Souveränität sicherstellen möchte, wichtig. «Wir sind auch angewiesen auf andere Länder, mit denen wir Allianzen schmieden können«, erklärt Monauni. Die UN-Generalversammlung biete die ideale Plattform für persönliche Kontakte – «nicht nur mit den Europäern, sondern mit der ganzen Welt.«

Viele Länder in Europa seien zentriert auf sich selbst. Der Austausch ermögliche es, Probleme und Perspektiven anderer Regionen kennenzulernen und den eigenen Horizont zu erweitern. Diese Erkenntnisse seien für die liechtensteinische Aussenpolitik von großem Wert.

Intensive Begegnungen auf höchster Ebene

Als erste UN-Generalversammlung in ihrer Funktion als Aussenministerin erlebt Monauni ein ausserordentlich intensives Programm. «Ein Vollpaket«, wie sie es nennt, bei dem versucht wird, das Maximum aus der Präsenz vor Ort herauszuholen.

«Man versucht, das Maximum herauszuholen, wenn man vor Ort ist.»

Sabine MOnauni

Zu den hochrangigen Begegnungen zählten Gespräche mit der Präsidentin der Generalversammlung, der ehemaligen deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock und UN-Generalsekretär António Guterres. Darüber hinaus führte sie bilaterale Treffen mit Vertretern aus Luxemburg, Zypern und Finnland sowie mit der Präsidentin des Internationalen Roten Kreuzes. Ein kurzes Treffen gab es auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Diese persönlichen Gespräche dienen nicht nur dem allgemeinen Austausch, sondern auch der konkreten Unterstützung liechtensteinischer Initiativen im UN-Kontext. Viele der Gesprächspartner arbeiten bereits eng mit Liechtenstein zusammen und unterstützen dessen Vorschläge in verschiedenen UN-Gremien.

Am Ende zeigt sich Monauni überzeugt, dass diese Form der persönlichen Diplomatie für ein kleines Land wie Liechtenstein von unschätzbarem Wert ist, um auf der internationalen Bühne Gehör zu finden und Einfluss auszuüben. Am Samstag wird Monauni an der Generalversammlung sprechen.

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