Der deutsche Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat die Gruppe «Königreich Deutschland» verboten, eine der grössten Gruppierungen von sogenannten Reichsbürgern und Selbstverwaltern in Deutschland mit rund 6.000 Anhängern. Polizeieinsätze fanden in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen statt.
Nach Bekanntgabe des Verbots wurden vier mutmassliche Rädelsführer festgenommen, darunter Gründer Peter Fitzek. Sie sollen vor einen Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe gebracht werden. Die Vereinigung «Königreich Deutschland» hat einen «Gegenstaat» errichtet und laut Innenminister Dobrindt wirtschaftskriminelle Strukturen etabliert. Die Mitglieder stützen ihren Herrschaftsanspruch auf antisemitische Verschwörungstheorien.
Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik Deutschland nicht an und leugnen demokratische Strukturen. Sie weigern sich, Steuern und Bussgelder zu zahlen, und viele betrachten sich als Staatsoberhäupter. Das «Königreich Deutschland» wurde 2012 in Wittenberg gegründet und gilt als die grösste Vereinigung von Reichsbürgern. Der Verfassungsschutz schätzt die Bewegung insgesamt auf 25.000 Anhänger im Jahr 2023.
Peter Fitzek, der als Staatsoberhaupt fungierte, wurde mehrfach vor Gericht gestellt und unter anderem wegen Fahrens ohne Führerschein und illegaler Bankgeschäfte verurteilt. Das Verbot der Gruppierung und die Festnahme der Anführer sind Schritte der deutschen Regierung, um gegen die illegalen Aktivitäten dieser Bewegung vorzugehen.