Im Kunstraum Engländerbau in Liechtenstein zieht derzeit ein unscheinbares Bild alle Blicke auf sich. Die Künstlerin Ursula Wolf präsentiert ein nur 40×30 cm grosses Gemälde mit einem erstaunlichen Preisschild: Eine Million Franken.
Im Frühjahr 2020, inmitten der beginnenden Corona-Pandemie, wurde Wolf angefragt, das Titelbild für das Kul Magazins, dem Kulturblatt von Liechtenstein, zu gestalten. Diese Aufgabe stellte sie vor eine enorme Herausforderung. Die Gesellschaft befand sich im Aufruhr, und es war unklar, in welche Richtung sich die Pandemie entwickeln würde. Die Unsicherheit und Angst, die in der Luft lagen, machten es schwierig, dieses Werk zu schaffen und es zur Veröffentlichung freizugeben.
Corona hat die gesamte Welt betroffen und uns alle vor Herausforderungen gestellt, die wir uns nie hätten vorstellen können.
Dennoch entstand in diesen zehn Tagen ein Kunstwerk, das als erstes in Liechtenstein publiziert wurde.
Im Kunstraum Engländerbau wird das Millionen-Bild wie ein Altar inszeniert. Umgeben von blauen Licht und Absperrungen aus Wolfs Atelier62, soll es Hoffnung und Öffnung symbolisieren. «Die Inszenierung gehört zum Gesamtkonzept», erklärt die Künstlerin.
Der Wert dieses Bildes wurde nun auf eine Million Franken gesetzt. Ein Großteil des Erlöses wird in eine Corona-Stiftung fließen, die Projekte zur Bewältigung der Pandemie unterstützt. Mir ist es ein Anliegen, diesem Werk, das in dieser historischen Zeit entstand, den gebührenden Wert zu geben und gleichzeitig den Diskurs über Wert und Wertschätzung in der Kunst zu eröffnen.
Durch den Verkauf dieses Werkes soll nicht nur die Bedeutung der Kunst in Krisenzeiten unterstrichen werden, sondern auch ein Beitrag zur Bewältigung der Folgen der Pandemie geleistet werden. Kunst kann mehr als nur ästhetischen Wert bieten; sie kann ein Zeichen der Solidarität und Unterstützung in schwierigen Zeiten sein.
Dieses Werk ist ein Zeugnis einer außergewöhnlichen Zeit und steht als Symbol für die Herausforderungen, denen wir uns gemeinsam stellen mussten und immer noch müssen. Es soll uns daran erinnern, wie wichtig Zusammenhalt und Unterstützung sind – in der Kunst wie im Leben.
