Plötzlich interessieren sich die Politiker über dem Rhein für unseren Spitalneubau. Ich würde wünschen, dass sie es uns überlassen, ob wir ein Spital bauen und welche Leistungen wir dort anbieten. Oder sind hier Eigeninteressen im Vordergrund?
Ich verstehe die ganze Grundsatzdiskussion sowieso nicht. Es gibt einen klaren Volksentscheid für einen Spitalneubau. Der hat immer noch Gültigkeit. Die Regierung ist verpflichtet, diesen umzusetzen. Es ist natürlich nicht erfreulich, dass es einen Nachtragskredit braucht, aber es ist nicht aussergewöhnlich und auch kein Drama für unser Land.
Ein Neubeginn kostet noch viel mehr Geld.
Die Mitglieder der Referendumsgruppe waren weitgehend schon bei der letzten Abstimmung dagegen. Das ist in einer Demokratie ihr gutes Recht. Ihre Beiträge empfinde ich aber als unehrlich, weil sie behaupten, dass sie für ein eigenes Spital seien, aber für ein anderes. Ist nicht Verzögerung oder Verhinderung das Ziel? Sind vielleicht nicht auch hier Eigeninteresssen im Spiel? Ich verstehe auch nicht, wie die FL als Partei, die sich sonst immer als Sozialgewissen sieht, eine Neinparole herausgeben kann. In der Spitalfrage geht es tatsächlich um unsere medizinische Grundversorgung in der Zukunft, ja im Notfall sogar um unser Leben.
Die Gründe, die für ein neues Spital sprechen, sind sehr vielfältig und einleuchtend und alle schon mehrmals veröffentlicht worden. Den Standort finde ich ideal, weil ein Spital im Notfall und für Besucher möglichst schnell erreichbar sein soll. Ich bin dafür, dass das engagierte Personal des Landesspitals ihre gute Arbeit in moderner Infrastruktur noch besser leisten kann, dass die Arbeits- und Ausbildungsplätze erhalten bleiben und dass das viele Geld in Liechtenstein bleibt.
Ich hoffe auf ein klares „JA“ für den Ergänzungskredit, damit die ufer- und zum Teil niveaulose Diskussion endlich ein Ende findet.
Gerner William